The Flowers
In The Flowers stelle ich künstliche Blumen neben echte Pflanzen — mitten in einem Wald, den ich seit fast zwanzig Jahren kenne. Auf den ersten Blick wirken die künstlichen Pflanzen wie ein selbstverständlicher Teil der Umgebung: Sie fügen sich ein, sie imitieren, sie behaupten Natürlichkeit.
Doch wenn man länger hinsieht, bricht dieser Eindruck auf. Plötzlich entdeckt man kleine Unstimmigkeiten: Strukturen, die nicht organisch sind; Oberflächen, die zu glatt wirken; Details, die in der Natur so nicht vorkommen. Genau in diesem Moment entsteht der Impuls, das Gesehene neu einzuordnen — der Moment, in dem der Betrachter eine Kategorie korrigiert.
Dieser Umschlag ist das eigentliche Zentrum der Arbeit: das Augenblickhafte, in dem ein vertrautes Bild umkippt und ein neuer, irritierender Raum entsteht. The Flowers spielt mit dieser Verschiebung zwischen Wahrnehmung und Erkenntnis.
Die Serie untersucht, wie stark unser Blick von Erwartung geprägt ist — und wie schnell sich das gesamte Bild verändert, sobald etwas nicht mehr in die gewohnte Kategorie passt. Indem künstliche Blumen in die Natur gestellt werden, entsteht eine stille Reibung zwischen Realität und Illusion: ein Nachdenken darüber, wie wir sehen und wie wir sortieren.