The Locations
The Locations begibt sich an besondere Orte: an Bilder, die wir uns von der Welt machen. Und in diesen Bildern wohnen wir mehr als je zuvor. Sie sind – mehr noch als unsere schnöde Realität – zu einer Heimat geworden. Und als solche, als Orte, als Locations, haben die Bilder es verdient, dass man sie bereist und einer Untersuchung unterzieht.
Aber der Topos des Mediums ist nicht mit Berg und Tal, mit Meer und Meeressaum vergleichbar. Durch die Seiten der Zeitungen und Magazine scheinen Texte hervor, welche die transparente Oberfläche des abgedruckten Bildes durchbrechen und auf ihre eigenen Wirklichkeiten drängen. Das dünne Papier biegt und verformt sich und wirft Wellen. Der Fotograf, der nah an das Geschehnis heran will, verstärkt mit seinem Makroobjektiv die Verzerrung nur noch.
Weil er sich nicht so ganz zurechtfindet in diesem seltsamen Gelände, macht er gleich drei Fotos aus drei Perspektiven. Eine Annäherung an jene objektive Wahrnehmung, mit der man einst frohgemut loszog, die Welt zu erkunden. Doch je intensiver der Blick, desto deutlicher wird der grundlegende Mangel dieser Unternehmung: Man kommt einfach nicht hinter das Motiv, egal wie man es auch umkreist. Vielleicht ist da wirklich nichts – außer der Oberfläche.